Bali: Stiftung „Yayasan“

Die Stiftung der Gaia-Oasis auf Bali - Wie eine Gemeinde vom Tourismus profitiert

Die gemeinnützige Stiftung „Yayasan“ des Gaia-Oasis Retreat-Resorts>> ist eine Non-profit-Organisation mit dem Ziel, in ihrer nordbalinesischen Heimat Umwelt, Kultur und Bildung zu erhalten und zu fördern.

Sie ist eine eingetragene Stiftung indonesischen Rechts mit einer Vielzahl von Projekten, die sich für eine Verbesserung der Lebensumstände in den örtlichen Gemeinden um Tejakula einsetzen.

Informationen von "Yayasan" - der gemeinnützigen Stiftung des Gaia-Oasis Retreat-Resorts:


Gaia als Teil der Gemeinde

Die meisten der Menschen um uns herum ernähren sich von Ackerbau und vom Fischfang. Soweit dies möglich ist, beschäftigen wir Menschen aus den umliegenden Dörfern, und beziehen unsere Waren und Dienstleistungen von örtlichen Betrieben -vom Feta-Käse im Restaurant, über die Wäscherei bis hin zu den Transportdienstleistungen.

Die Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Dienstleistern und Produzenten hilft uns, unsere Ökobilanz zu verbessern, integriert zu sein -und trägt zur wirtschaftlichen Vitalität der Region bei.

Gaia leistet allerdings auch auf anderer Ebene einen Beitrag, und zwar durch die vielfältigen Aktivitäten der gemeinnützigen GAIA Yayasan-Stiftung.

Sicher freuen Sie sich mit uns darüber, dass ein großer Teil unserer Einnahmen aus Ihrem Aufenthalt über die GAIA Yayasan zurück an die Menschen und Bedürftige in Tejakula und Umgebung fließt!

Als spirituelle Gemeinschaft legt die Gaia Wert auf verantwortungsvolle Führung, einen respektvollen Umgang mit Mensch und Natur – in Allem was wir tun.

Arbeitsplätze in Gaia sind hochgeschätzt, denn wir ermöglichen unseren Mitarbeitern und übergeordneten Gemeinde-Projekten zu kooperieren („gotong-royong”).

Wir nehmen unsere Verantwortung gerne wahr, sowohl menschlich, finanziell, steuerlich -als auch der Umwelt gegenüber.

In Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden und Gemeinden konzentrieren sich unsere Umweltprojekte auf Erziehung, Wiederherstellung von Fisch- und Korallenbeständen, biologischen Anbau, Mülltrennung und Recycling von Plastik. Wir unterstützen Dorfbewohner auch dabei, sich neue Quellen des Lebensunterhalts zu eröffnen.

Ziele der GAIA-Yayasan-Stiftung:

~ die körperliche und geistige Gesundheit der Menschen ind Nordbali zu unterstützen
~ zur Erhaltung und Wiederherstellung der Umwelt an Land und im Meer beizutragen
~ Bildungs- und Umweltprogramme in der Region zu fördern
~ die örtlichen Kinder zu ermutigen und zu erziehen, sich um ihre Umwelt und Gesundheit zu kümmern und so zu einer besseren Zukunft für sich und ihre Familien beizutragen
~ den Norden Balis zu einer Region des spirituellen Tourismus zu entwickeln,
insbesondere den Bezirk Buleleng,
~ nachhaltig gute Arbeitsbeziehungen mit der Gemeinde zu pflegen

Bildung

Schulkindern eine bessere Zukunft ermöglichen                     

Etwa 50% der Menschen in Tejakula werden als arm eingestuft. Die Bergregionen um Tejakula beheimaten auch Flüchtlingsgemeinden, die nach dem letzten Ausbruch des Vulkans Agung 1963 hier angekommen sind.

Viele Arbeiter-, Fischer- und Bauernfamilien leben unter der Armutsgrenze, und die Schüler der Bergregionen kommen hauptsächlich von armen Landpächterfamilien, die sich eine Studienfinanzierung nicht leisten können. Die meisten Kinder müssen täglich im Haushalt und in der Landwirtschaft mithelfen und ihre Abwesenheitsrate in der Schule ist eher hoch.

Außerdem steigen viele begabte Schüler nach der Grund- oder Mittelschule aus, weil sie sich die neuen Uniformen und Bücher für die nächste Stufe der Schulausbildung nicht leisten können. Typischerweise gehen sie dazu über, ihre Eltern auf den Feldern zu unterstützen oder Arbeit in den nächstgelegenen Städten zu suchen.

Wie werden die Spenden verwendet

Beginnend mit 21 kleineren Stipendien im Jahre 2008, hat Yayasan gegenwärtig 50 Schülern Stipendien im Gesamtwert von 4.000 US-Dollar anbieten können. Diese dienen zur Finanzierung der nächsten Ausbildungsstufe (von der Grundschule zur Mittelschule oder von dieser zur Oberschule), die nicht von der Regierung übernommen wird. Schüler im Übergang zwischen den Stufen haben keinen Anspruch auf staatliche Stipendien und können sich vielfach die neuen Schuluniformen, Bücher und Gebühren für die nächste Stufe nicht leisten.

… manchmal mühsam, aber…

Ein 11-jähriges Mädchen hatte noch 6 Monate bis zum Abschluss der Grundschule und von Yayasan ein Stipendium in Aussicht. Gleichzeitig bot der Schulleiter an, sie aufzunehmen, zu versorgen und ihre Studien zu beaufsichtigen. Die Eltern lehnten ab. Sie hatten für sie eine Anstellung als Dienstmädchen in Denpasar organisiert.

Ein anderer Junge erhielt ein Stipendium von Yayasan zwischen Grund- und Mittelschule und dann für weitere zwei Jahre als Spitzenschüler, der seine Schule bei der Mathematik-Olympiade des Bezirks vertrat. Nach Abschluss der Mittelstufe bewarb er sich erfolgreich um ein Stipendium an Bali Mandara, einer führenden Schule für begabte, aber arme Schüler. Diese absolvierte er als Klassenbester und erhielt ein Stipendium für ITB, eine der besten Universitäten in Indonesien. Jetzt will er sich um ein Stipendium in Übersee bemühen und Gaia hilft ihm dabei.

… besondere Unterstützung für die Bergschulen …

Neben unserem Engagement in Tejakula unterstützt Yayasan Grundschulen in Selombo, Bondalem und neuerdings auch in Kutuh, einem abgelegenen Ort in den Bergen hinter der Gaia-Oasis. Bondalem hat 9 Grundschulen, Kutuh ist ein altes Dorf mit reichem kuturellem Erbe und hat nur eine davon. Unsere Unterstützung umfasst

  • Nahrungsergänzung für die Schüler alle 14 Tage
  • Arbeitsmaterialien wie Schreibhefte und -Stifte
  • Aufbesserung von Lehrerhonoraren und Bestellung eines Englischlehrers
  • Nachhilfeunterricht in Englisch und Mathematik, in der Schule und bei uns im Abasan-Resort
  • Zusatzangebote für die Schüler wie balinesischer Tanz, Yoga usw.

Je nach den besonderen Gegebenheiten haben wir auch Schuluniformen, sowie Schirme und Regenmäntel während der Regenzeit zur Verfügung gestellt, Wassertanks gebaut, Unterricht zu Umweltschutz und Abfallentsorgung angeboten oder als Motivationsquelle Wettbewerbe zwischen Schulen oder im Bezirk organisiert.

Wasser

Gegenwärtig gelten mehr als 60% von Balis Grundwasserquellen als erschöpft.

Weil jeder dritte Arbeitsplatz vom Tourismus abhhängt, heißt Bali trotzdem nach wie vor Touristen willkommen, obwohl die Zahl der Touristen das Doppelte der Einwohnerzahl beträgt und ein Tourist durchschnittlich das 15-Fache an Wasser verbraucht.

Gaia-Oasis liegt in Tejakula, wo die Wasserversorgung nicht durch die Regierung erfolgt. Die Einwohner Tejakulas haben sich entschieden, eine eigene Wasserversorgung für Landwirtschaft und Trinkwasser durch das Wasserkollektiv “Subak” sicherzustellen.

Subak bezieht sein Wasser aus den natürlichen Quellen der umgebenden Hügellandschaft. Es zu sammeln, speichern und in Rohren durch hügelig-rauhes Gelände in die entlegenen Bergregionen zu leiten, ist zeitaufwendig, teuer und nicht ungefährlich. Unser Bergresort Abasan hatte aufgrund von Leitungsschäden und daraus resultierenden Unterbrechungen häufig ernste Probleme mit der Wasserversorgung. Im Gefolge eines Tornados mit Sturzfluten und Erdrutschen im Januar 2017 war Abasan für 3 Monate ohne frisches Wasser.

Bei solchen Unterbrechungen müssen Einheimische von Abasan ohne ausreichendes Wassser einige Meilen zu einem “Wasssertempel” gehen, um zu baden oder Wasser zum Waschen und Kochen zu holen. Für Familien mit kleinem bis mittlerem Einkommen und ohne Motorrad belaufen sich allein die Kosten für die Besorgung von Wasser zum Trinken und Kochen auf bis zu 40% ihres Einkommens.

Seit 2016 hat Yayasan mit den Wasserkollektiven und großzügigen Spenden unserer Yogagruppen daran gearbeitet

–  Wasserrohre auf weniger gefährlichen Trasssen neu zu verlegen
–  Die Hauptleitung für Tejakula nach Erdrutschen zu reparieren
–  Eine eigene Leitung für das Wasserkollektiv von Selombo zu bauen
–  Für unsere Nachbarn von Abasan die als Wasserleitung genutzte (unsichere!) Stromleitung durch ungefährliche Trinkwasserrohre zu ersetzen

2017 ist Yayasan Vereinbarungen zur Erschließung neuer Wassserquellen eingegangen, aufgrund derer wir unseren Nachbarn mehr Wasser zur Verfügung stellen können. Wir praktizieren weiterhin verantwortungsbewusstes Wasserrmanagement und Abwasseraufbereitung in unseren Anlagen. Dadurch wollen wir sicherstellen, dass das reine Wasser, das wir aus den Bergen beziehen, sauber und wiederverwendbar in die Erde zurückkehrt.

Auf balinesischer Ebene ist Yayasan im Kontakt mit Forschern der Stiftung IDEP, um ihr Wassermanagement-Programm und ihre Gesamtvorhaben zur Förderung einer nachhaltigen Lebensweise zu unterstützen.

Plastik und Müll

Abfallmanagement in Tejakula

Schätzungen zufolge wird weniger als 50% des Abfalls in Bali eingesammelt und richtig entsorgt, und die Situation in Tejakula war nicht anders bis 2010, als der Bürgermeister von Tejakula ein Projekt für Müllentsorgung und Recycling initiierte. Bis dahin gab es keine Müllhalde und keine Müllabfuhr, und die Dörfer verbrannten ihren Abfall oder kippten ihn in den nächstgelegenen Fluss.

Gaia-Oasis unterstützt dieses Projekt, das abzielt auf

–  eine regelmäßige Müllabfuhr und –Entsorgung für die Dorfbewohner
–  eine Müllhalde und eine Müllaufbereitungsanlage für das Dorf
–  eine Reduktion der verbrannten Müllmenge
–  eine Reduktion der unbedachten Müllentsorgung in Flüssen, Feldern und an Straßen
–  Anreize für eine Trennung von Plastik- und Biomüll Matterial
–   den Verkauf von wiederverwendbarem Plastik und recyclingfähigem
–   eine Kompostierung von Biomüll

Unterstützung durch Gaia

Gaia hat dieses Projekt unterstützt durch

–   Finanzmittel zum Bau einer Müllhalde
–   Finanzmittel zur teilweisen Aufstockung von Löhnen für Müllarbeiter
–   Schulungsprogramme und ein Pilotprojekt zur Erhöhung der öffentlichen Aufmerksamkeit

2014 gewann Yayasan Hausbesitzer in einigen Straßen für ein Pilotprojekt zur Mülltrennung, um die Bürger zur Abfallreduktion zu mootivieren und das Dorf zu entlasten. Das Programm wurde durch die “Ingenieure ohne Grenzen" >> aus Deutschland finanziert. Es band Schulclubs ein und unterrichte Schüler darin, durch Blogs, Medien und Interviews mit Regierungsbeamten als Advokaten für ein Abfallmanagement aufzutreten.

Ein Leiter dieses Pilotprojekts steht heute JEPRI-LINK vor, einem gut angesehenen Netzwerk von 80 im Abfallmanagement engagierten Ortseinwohnern, die ihre Botschaft in Schulen, Tempel, Gemeindegruppen (Subak, Jugend,…) und in den privaten Bereich tragen, um dort eine größere Verantwortung für den Umgang mit dem eigenen Müll zu fördern.

Neuere Entwicklungen

2017 hat das Dorf die Müllaufbereitungsanlage an die Geschäftseinheit BUMDES des Ortes übergeben. BUMDES arbeitet daran, den Status und die Sicherheit der Müllarbeiter zu erhöhen, gibt ihnen Uniformen,Schutzkleidung, regelmäßiges Einkommen und, was noch wichtiger ist, öffentliche Anerkennung und Respekt.

BUMDES arbeitet auch mit JEPRI-LINK zuammen, um die die wichtigsten Meinungsführer als Vorbilder für ihre Nachbarn zu gewinnen, keinen Müll in die Flüsse zu kippen.

Heute sind Akzeptanz und Bewusstsein für die Wichtigkeit des Abfallmanagements viel höher, und obwohl nur wenige Prozent der Bevölkerung für dieses Projekt wirklich eingenommen sind und als aktive Befürworter auftreten, sind viele Dorfbewohner stolz auf ihre sichtbar sauberere Umgebung.

Wie sieht die Praxis aus

Müllmänner sammeln jeden Morgen den Abfall von den Mülltonnen der Hauptstraßen ein, von den Haushalten 2 mal wöchentlich.

Alle 14 Tage holt Yayasan sortierten Plastikmüll auf 3 Routen mit 50 Haushalten ab und bringt ihn zu einem Depot, wo er getrennt und weiter sortiert wird. Recyclingfähiges Material wird für einen späteren Verkauf gesammelt.

Der größte Teil des Abfalls ist organisch. Der Löwenanteil wird der natürlichen Verrottung überlassen und ein Teil wird kompostiert und dann verkauft.

Für die Zukunft wollen wir Auffanggitter in Flüssen finanzieren, die den Müll daran hindern, direkt ins Meer zu gehen, sowie eine monatliche Sammlung von Plastikmüll im ganzen Dorf.

Meer

Gemeinsam stärker

2007 startete Yayasan in Zusammenarbeit mit der örtlichen Fischerei-Kooperative die Kampagne “Rettet das Riff”, weil das Korallenriff vor unserem Küstenstreifen stark beschädigt war und die Fischbestände abnahmen.

Seither helfen wir zusammen mit den lokalen Fischern und “Reef Check Indonesia” bei der Einführung von Gesetzesänderungen für betroffene Organisationen, den Ort und den Bezirk. Unser Strand wurde 2009 als örtliches Marineverwaltungsgebiet ausgewiesen und 2011 schlossen wir uns mit 4 weiteren Dörfern zusammen, um für Ost Buleleng ein Marineschutzgebiet auf Bezirksebene zu bilden.

Heute nehmen Marineschutzgebiete unter örtlicher Verwaltung 14.040 Hektar an der ganzen Nordküste des Bezirks Buleleng ein. Diese Gemeinschaftsinitiative von lokalen Gemeinden, NGO´s, Bezirk und Marine gewann 20014 den zweiten Preis bei den Auszeichnungen der Internationalen Korallenriff Allianz.

Riffe wiederherstellen und überwachen

2009 haben wir 27 künstliche Riffe in Sechsecksform vor unserem Strandresort Pantai installiert. Diese haben inzwischen gut Form angenommen, mit neuem Korallenwachstum an der Oberfläche als Wohn- und Brutstätte für viele Fischarten. Außerdem brechen sie die Kraft der Wellen und lindern die Erosion.

Danach wurden noch zwei elektrische Riffe installiert, um die Kalksteinbildung zu beschleunigen, sowie mehrere Felspfeiler, um die natürliche Riffbildung anzuregen.

Neuerdings fördern wir jährliche Überwachungsaktivitäten durch Wissenschaftler, Studenten, lokale Fischer, Taucher und andere Sympathisanten.

Die örtlichen Fischer stärken

Yayasan hat zusammen mit Partnern die örtlichen Fischer bei folgenden Initiativen unterstützt:

16 Fischer bieten gemeinsam ökologisch bewusste Delphintouren an, die Delphine begleiten aber niemals jagen; ein Prozentanteil der Einnahmen wird für den Meeresschutz verwendet.

7 Fischer aus Tejakula wurden als Taucher ausgebildet und unterstützen “Reef Check” bei der Unterwasserüberwachung. 5 von ihnen sind bereits voll zertifiert, 2 sind es in Kürze.

2 Fischer befinden sich in Ausbildung zu Tauchlehrern an Tauchschulen nahe Tulamben und zwei weitere werden noch folgen. Die Finanzmittel zur Eröffnung einer kleinen Tauchschule in Tejakula sind für nächstes Jahr gesichert.

Ein Patrouillenteam wurde gebildet, um die Bevölkerung aufzuklären und um die Riffe gegen Beschädigung und Bombardierung mit Zyanid zu schützen.

Die Baruna Bhrata Fischerkooperative wurde bei Anträgen und Finanzberichten an die Regierung und andere Spender unterstützt. Sie hat einen bedeutenden Zuschuss für ein elektrisches Riff in Tejakula erhalten.

Ein Antrag für weitere Forschungs- und Erhaltungsaktivitäten in Tejakula ist unterwegs, das nicht nur Schildkröten als Nistplatz dient, sondern auch Delphinen als Brut-, Schlaf und Futtersuchstätte.

Umwelterziehung und regelmäßige Reinigungsaktionen

Schulkinder und Lehrer an vier Schulen wurden in Umweltschutz-Workshops, -Clubs, und -Programmen unterrichtet und mit Informationsmaterialien versorgt.

Zusammen mit Schulkindern, Behörden, örtlichen und internationalen Freiwilligen führen wir regelmäßig Reinigungsaktionen für die Küste und Riffe durch, um sie von Plastikmüll usw. zu säubern.

Ökologischer Landbau

Bio-logisch

Seit den 70-er Jahren haben chemische Dünger und Pestizide in die balinesische Landwirtschaft Einzug gehalten.

Überzeugt von der größeren Nachhaltigkeit biologischer Anbauweisen startete die Gaia-Oasis auf ihrem Land das Projekt, alles an Gemüse, Kräutern und Früchten organisch zu bewirtschaften.
Das hat seither den Gästen der Gaia erlaubt, biologische Produkte bester Qualität “vom Feld auf den Tisch” zu genießen.

Und wir können außerdem das allgemeine Bewusstsein für die Risiken von Chemikalien anheben und den örtlichen Bauern zu einem höheren Einkommen verhelfen.

Hintergrund

InTejakula gibt es, wie in den meisten ländlichen Regionen Landbesitzer und Bauern als Pächter. Die Landbesitzer verfügen mitunter über große Flächen; die Pächter leben auf deren Land und erhalten für die Bewirtschaftung 25% des Ertrags,

Ein übliches Geschäftsgebaren der anderenorts wohnenden Landbesitzer ist, im Voraus die Ernte an Händler zu verkaufen.

Die Händler besprühen dann die Pflanzen oder Bäume mit Wachstumshormonen, um den Ertrag zu maximieren, wovon 75% an den Landbesitzer und 25% an den Pächter gehen.

Maßnahmen der Gaia

Yayasan hat ab 2008 von allen vorverkauften Ernten Abstand genommen und in unserem Bergresort Abasan hart daran gearbeitet, den Boden zu rekulivieren und das Mikroklima zu verbessern. Wir haben

– erfahrene Berater für biologischen Anbau und Permakultur engagiert, um das Land zu rekultivieren
– Bauern auf vergleichende Studienreisen geschickt, um neue Ideen und Kontakte zu gewinnen
– das Land mit einigen hundert Bioporen versehen, für eine bessere Wasseraufnahme, eine Vermehrung von Erdwürmern und zur Gewinnung von Kompost für neue Bäume
– die Anpflanzung vom schädlichem Imperatagrass als Kuhfutter (auch für Reetdächer) zugunsten vom Gamalbäumen eingeschränkt
– Mulche und traditionellen Methoden wie Bananenstauden zur Feuchterhaltung des Bodens verwendet
– die Bauern zur Verwenduung sicheren Saatguts und zum Verzicht auf genetisch verändertes Saatgut ermutigt

– rotierende Fruchtfolgen im Anbau eingeführt
– Pestizide durch biologische Schädlingsbekämpfung mit Chilli, Zwiebeln, Knoblauch, Galgant, Kurkuma und Lemongrass eingeschränkt
– das Setzen auf Ernten in einer einzigen Monokultur (z.B. Mangos) abgeschafft

Verbesserungen für die Bauern

Gleichzeitig haben wir Maßnahmen zur Einkommensverbesserung für die Bauern in Abasan ergriffen durch

– höherwertigen Anbau wie z.B. von Durian, Kakao oder Avocado, welcher derzeit beginnt Früchte zu tragen
– bessere Erfasssung und gemeinschaftlicher Verkauf des Ernteertrags u.a. für Gemüse, Mangos und Kokosnüsse
– direkten Verkauf an Bioläden und Restaurants, um bessere Preise zu erzielen
– Angebot von 50% des Ertrags an die Bauern, wenn sie voll auf biologischen Anbau umstellen

Es war ein langdauernder Prozess von 3 bis 5 Jahren allein für die Rekultivierung des Bodens, aber unsere Bauern sehen und fühlen jetzt die positive Effekte und Verbesserungen.

Perspektiven

Uns ist jedoch klar, dass biologische Landwirtschaft noch nicht und vielleicht nie im vollen Umfang “mainstream” sein wird, verglichen mit modernen chemischen Anbaumethoden, besonders in Tejakula, wo es keinen Massenmarkt für Bioprodukte gibt. Einige Menschen produzieren biologische Lebensmittel für ihren Eigenbedarf, aber dass der kommerzielle Anbau in naher Zukunft auf organisch umgestellt wird, ist unwahrscheinlich.

Eine positive Nebenwirkung unserer organischen Bemühungen ist, wie sie die örtlichen Einwohner zum Anbau ihrer eigenen Nahrungsmittel ermutigt und die Monokultur in unserer Nachbarschaft reduziert haben. Wir konnten feststellen, dass andere Bauern ihren Anbau diversifizieren, wenn sie Ernten von uns erfolgreich sehen.

Nächste Schritte

… für Lebensmittelprodukte

Yayasan will den Bauern helfen, möglichst Lebensmittelprodukte und nicht nur Rohmaterialien dafür zu verkaufen. Als Auftakt dazu haben wir Workshops mit dem Gesundheitsamt durchgeführt, um Nektar aus den Kokosblüten von Lontarpalmen zu gewinnen. Unser Ziel ist eine Zertifizierung örtlicher Landwirte als Haushaltsbetriebe (P-IRT) unter dem Dach von Yayasan, um Marmeladen, Palmnektar, sonnengetrocknete Früchte und ähnliche Produkte zu verkaufen. Das Zusatzeinkommen daraus wird die Bauern hofffentlich motivieren, sich nachhaltig um ihr Land zu kümmern.

 … für den Gemeindewald “Hutan Desa”

Das Bergresort Abasan der Gaia grenzt an einen Wald, der sich zu unseren Anfängen in einem betrüblichen Zustand befand. Nach vielen Jahren von Lobbyarbeit erwirkte Tejakula 2017 für ihn einen Statuswechsel zum “Gemeindewald”. Dies gestattet dem Dorf, das Land an Bauern für eine land- und forstwirtschaftliche Bepflanzung mit bestimmten Auflagen zu verpachten wie kein Abholzen von Bäumen, keine Nutzholzbäume oder keine “Fäll- und Verbrennaktionen. Es gibt bereits Pläne für Ökotourismus, Wald- und Wasserfallwanderungen, aber noch ganz in den Anfängen. Yayasan wird die Entwicklung des Projekts begeistert und nahe verfolgen.

Bildung und Kultur

Klangschule für Gamelan

Viele Besucher von Bali kommen mit den Klängen von Gamelan erstmals in Berührung bei Kulturveranstaltungen und erfahren sie als eine Form von Unterhaltung. Gamelan ist jedoch weit mehr als ein balinesisches Symphonieorchester, das zur Unterhaltung spielt. Es untermalt fast alle Arten künstlerischer Vorstellungen in Bali und bildet ein Kernstück religiöser Rituale.

Um ein weiteres Florieren von Gamelan in Bali zu sichern finanziert Yayasan eine Gamelan Musikschule in Tejakula. Die Schule eröffnet jungen Balinesen kostenlosen Zugang zur vollen Ausstattung an Orchsterinstrumenten und systematischen Unterweisung durch Gamelan-Meister. Dabei leiten auch ältere Schüler die Jüngeren an.

Überdies kommen die jüngeren Schüler in Kontakt mit einem breiteren Repertoire: mit weniger bekannten Werken der Überlieferung ebenso wie mit modernen Interpretationen. Dies geschieht verbunden mit einer Teilnahme an Festivals und in der Begegnung mit lebenden Meistern.

Durch Verankerung der Schüler in traditionellen Stilen und technischen Fertigkeiten bei gleichzeitiger Berührung mit einem breiteren Repertoire will die Schule dieser Kunst ein neues Leben einhauchen und das Alte mit Neuem verbinden, damit es sich mit der Zeit stetig weiterentwickeln kann.

Teilnehmer und Auszeichnungen

Insgesamt profitieren 40 Schüler aus 8 Schulen im Bezirk von dieser 3-jährigen Betreuuung, die als benotete Zusatzaktivität außerhalb des Lehrplans wahrgenommen werden kann. Am Ende dieser 3 Jahre können die Schüler all die verschiedenen Instrumente ihrer Gruppe spielen und an kulturellen Auftritten oder Tempelzeremonien des Dorfes mitwirken.

Seit das Programm 2014 begann, hat Yayasan einen kontinuierlichen Zustrom von jungen und heranwachsenden Gamelanspielern generieren können und Lebendigkeit in die lokale Kunstlandsschaft gebracht. 2016 haben wir auch eine Gamelanklasse für Mädchen eingerichtet.

Studenten der Klangschule haben an Wettbewerben von Festivals teilgenommen und dabei zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter

  • Bleganjur Festival Buleleng: 2. Platz (2014), 1. Platz (2015)
  • Bali Bleganjur Festival: 4.. Platz (2016)
  • Gäste beim Bali Kunstfestival (2016)
  • Junge Künstler des Jahres, Bezirk Buleleng (2016)

2016 sind einige Absolventen in eine Zusammenarbeit mit Tejakula Wayang Wong eingetreten, einer Tanztradition im UNESCO Weltkulturerbe, um ein neues Werk namens “Satyan Sita” mit der Shakespearschauspielerin Peggy Rubin aufzuführen. Wir hoffen, weitere Kooperationen und Projekte werden folgen.

Besondere Zielgruppen

Waisenkinder

Wir unterstützen 37 Kindern im Alter zwischen 3 und 21 Jahren in einem Kinderheim namens Destawan mit Lebensmitteln und Schulausrüstung. Einige von ihnen sind Waisen, andere von ihren Eltern verlassen, wieder andere von Eltern ins Heim gebracht, die sich nicht leisten können, sie zur Schule zu schicken, und hoffen, dass sie auf diese Weise eine Schulausbildung erhalten können.

Alle Kinder im Schulalter bekommen ein Stipendium, 10 Kinder gehen zur Universität. Der Leiter des Heimes Pak Ketut Sukresna ist überzeugt, dass Schulbildung für die Kinder der Weg in eine bessereZukunft ist. Ergänzend zum normalen Unterricht erhalten die Kinder Zusatzunterricht in balinesischem Gamelan, Tanz, Englisch und Computerbedienung.

Unlängst hat Pak Ketut einen kostenlosen Kindergarten ins Leben gerufen, nicht nur für die Kinder im Heim, sondern auch für alle Kinder im nahegelegenen Dorf.

Die Kinder genießen das Landleben mit eigenen Hühnern, Schweinen und Kühen. Im Kontrast zu vielen anderen Waisenhäusern christlicher, islamischer oder hinduistischer Stiftungen in Bali wird Destawan im traditionellen balinesischen Stil betrieben, was für die Kinder eine größere Kontinuität zu ihrem Leben vor dem Heimaufenthalt bedeutet.
Außerdem unterstützen wir 9 Waisen im Alter zwischen 5 und 17 Jahren, d
ie mit Verwandten (Onkeln, Tanten, Großmüttern,…) in Tejakula leben. Alle von ihnen gehen zur Schule. Gaia gewährt ihnen ein monatlich ausbezahltes Stipendium für Schulbegühren und Unterhaltskosten.

Ältere Menschen

Einmal im Jahr versorgen wir arme ältere Menschen in Tejakula mit 9 Grundnahrungsmitteln (“sembako”). 2017 waren es 190 betagte Personen. Sie wurden gemeinsam mit einer NGO namens Semeton Tejakula Peduli (STP) und Verantwortlichen des Dorfes ausgewählt – aufgrund von Arbeitsunfähigkeit, Gesundheitsproblemen oder finanzieller Bedürftigkeit, Wir haben außerdem Arme und Alte in Form von kostenlosen oder subventionierten Reislieferungen unterstützt.

Gegenwärtig leiten wir auch Geldmittel von Spendern an zwei ältere Damen weiter, die an einer unheilbaren genetischen Krankheit leiden. Sie können weder gehen noch arbeiten. Die Spender haben eine bessere Einrichtung bereitgestellt und monatliche Zahlungen für Nahrungsmittel und sonstigen Lebensunterhalt.

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